Werner-Otto-Preis 2020

Gewinner: Sportverein Eidelstedt von 1880 e.V. (15.000€ Preisgeld)

Seit über dreißig Jahren engagiert sich der SV Eidelstedt für behinderte Menschen. Den Inklusionsbegriff gab es zu Beginn noch gar nicht und daher hat der Verein eigeninitiativ viel Pionierarbeit geleistet. Heute ist der SVE der größte im Behindertensportverband Hamburg gemeldete Verein: 400 aktive Mitglieder mit Handicap sowie weitere 350 Nichtmitglieder können zwischen 31 Angeboten im Breiten- und Wettkampfsport wählen. Darüber hinaus bildet der Verein behinderte Menschen zu Trainern aus. Der SVE gibt seiner Abteilung Inklusionssport die notwendige finanzielle Planungssicherheit.

Anerkennung: LUFISCH – Luruper Förderverein Integration durch Schwimmen e.V. (5.000 € Preisgeld)

Im Sommer 2005 sollte das Lehrschwimmbecken in Lurup geschlossen werden. Hauptnutzer waren die umliegenden Grundschulen, Kindertagesstätten sowie der SV Lurup. Daraufhin gründete sich eine Elterninitiative, die sich für den Erhalt des Beckens engagierte. Aus der Initiative ist der LUFISCH e.V. hervorgegangen, der heute das Schwimmbad in Eigenregie betreibt. LUFISCH unterstützt insbesondere Menschen, die aufgrund ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustands auf fremde Hilfe angewiesen sind. Sie erhalten kostenlose Schwimmkurse. Ein speziell vom Verein entwickeltes „Wassergewöhnungsabzeichen“ hilft dabei, Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen.

Anerkennung: Tandemclub Weiße Speiche (5.000 € Preisgeld)

Um sehbehinderten Menschen das Fahrradfahren zu ermöglichen, gründete eine Gruppe fahrradbegeisterter Menschen vor 35 Jahren den Tandemclub Weiße Speiche Hamburg. Eine sehende und eine sehbehinderte Person radeln gemeinsam auf einem Tandem. Dabei sitzt der Sehende als Steuermann vorne und kann die Natur mit den Augen wahrnehmen. Der hinter ihm sitzende Sehbehinderte nimmt die Geräusche und Gerüche auf. Beide Fahrer tauschen sich während der Touren über ihre Wahrnehmungen aus. Der Verein zählt inzwischen 100 Mitglieder, von denen etwa die Hälfte sehbehindert oder blind ist, und bietet jede Saison rund 25 Ein- oder Mehrtages-Tandemtouren an. Im Winter unternehmen die Mitglieder gemeinsame Wanderungen.

Anerkennung: Norderstedter Sportverein (5.000 € Preisgeld)

Der Norderstedter Sportverein ist mit seinen fast 3.000 Mitgliedern einer der größten Sportvereine im Hamburger Umland. Zu dem Angebot zählt auch therapeutisches Reiten. Um der Nachfrage gerecht zu werden, wurde auf Initiative des Vereins im Jahr 2010 eine zweite kleine Reithalle errichtet, die insbesondere behinderten Menschen und integrativen Reitgruppen eine Heimat bietet. Eine Kooperation mit der Hamburger Blinden- und Sehbehinderten Schule Borgweg ermöglicht Schülerinnen und Schülern wöchentlich unter professioneller Anleitung mit Pferden zu trainieren. Rund 50 behinderte und nicht behinderte Kinder machen davon Gebrauch. Das Reiten kompensiert körperliche Mängel und erhöht den Mobilitätsgrad und zudem lernen die Teilnehmer durch den Umgang mit den Pferden Verantwortung zu übernehmen.

Preisverleihung Gruppenbild