Werner-Otto-Preis 2012

Gewinner: Judoangebot des Eimsbütteler TV an behinderte Menschen

Mit dem Werner-Otto-Preis wurde die Judoabteilung des Eimsbütteler TV für ihr Angebot an behinderte Menschen ausgezeichnet. Im ETV gibt es drei Judogruppen für Menschen mit Behinderungen: 17 Teilnehmer gehören der Gruppe der Blinden und Sehgeschädigten an. 16 Teilnehmer im Alter zwischen 7 und 13 Jahren zählen zur Gruppe von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Beeinträchtigungen wie Asperger Syndrom und Wahrnehmungs- oder Entwicklungsstörungen. Und seit eineinhalb Jahren gibt es die Gruppe geistig Behinderter, die 7 Kinder umfasst. Jede Gruppe wird von drei Trainern betreut. Das Angebot zeichnet aus, dass die behinderten Judoka auch mit nicht behinderten trainieren und so integriert werden. Gegenwärtig laufen Planungen, gemeinsam mit einer judoaktiven Ärztin eine weitere Gruppe für traumatisierte Kinder und Jugendliche einzurichten. Das Judoangebot des ETV ist vielseitig und umfasst: Ärztliche Hilfestellung, eine Ernährungsberatung, Lehrgangsmaßnahmen sowie die Unterstützung bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen. Die Judoabteilung hat mehrere sportliche Erfolge vorzuweisen: Der sehbehinderte Judoka Dominik Zilian hat an zahlreichen internationalen Meisterschaften und an den Paralympics 2008 in Peking teilgenommen. Marcel Rieseler hat als erster blinder Judoka die Trainer-C-Lizenz des Deutschen Judo-Bundes erworben. Das Preisgeld für den ETV beträgt 15.000 Euro.

 

Anerkennung: Hamburger Sportbund (HSB) für Sportabzeichentag

Eine weitere Anerkennung wurde dem HSB für die Ausrichtung des 2. Sportabzeichentags für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung ausgesprochen. Das Sportabzeichen hat den gleichen Stellenwert wie das für nicht behinderte Menschen. 110 Behindertensportler haben 2011 an dem Tag teilgenommen. Die Bewertung der Teilnehmer und Leistungen findet unter einheitlichen Wettbewerbungsbedingungen und klar definierten Bewertungskriterien statt. Die Behindertensportler kommen aus Werkstätten, Förderschulen und Sportvereinen. Mit der Veranstaltung ist das Ziel verbunden, möglichst viele behinderte Menschen in die Lage zu versetzen, mit Spaß und Teamgeist ihre sportliche Seite zu entdecken, Grenzen und Ängste zu überwinden und damit Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu gewinnen. Die Teilnehmer sollen ermutigt werden, nachhaltig in integrativen Sportgruppen der Vereine Sport zu treiben.

 

Anerkennung: fokus!tanzperformance e.V. für integratives Angebot an Tanzinteressierte

Eine Anerkennung erhielt der gemeinnützige Verein fokus!tanzperformance. Der Verein etabliert gerade ein regelmäßiges integratives Tanz- und Bewegungsangebot für Menschen mit und ohne Behinderung. Angesprochen werden Menschen mit und ohne Tanzerfahrung und mit Interesse an der kreativen Arbeit in einer integrativen Gruppe. Ein solches Projekt gibt es in Hamburg bislang nicht. Das Ziel besteht darin, Barrieren zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen zu überwinden und im tänzerischen Miteinander aufzulösen. Regelmäßige Trainings und Workshops sollen die Tanzinteressierten zusammenbringen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Förderung von Beweglichkeit und Mobilität, die Erweiterung des Bewegungsrepertoires, das Erforschen des eigenen Bewegungspotenzials und die Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Die Anerkennung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.

 

Anerkennung: SC Concordia Hamburg für Fußballangebot

Gewürdigt wurde der SC Concordia für sein wöchentliches Fußballangebot an behinderte Menschen. Die Sportler haben unterschiedlichste Behinderungen, darunter Down- und Asperger-Syndrom oder Entwicklungsstörungen, und sind unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Das Alter liegt zwischen 12 und 35 Jahren. Die Teilnahme am Fußball-Training ist für alle Interessierten möglich, ob mit oder ohne Behinderung. Durch die Begleitung geschulter Fußballtrainer und der pädagogischen Betreuer können die Behindertensportler zu tollen Leistungen motiviert und ihnen positive Erlebnisse verschafft werden, was ihr Selbstvertrauen stärkt. Entstanden ist die zweite Unified Fußballmannschaft Hamburgs. Die Anerkennung ist mit einem Preisgeld von 2.000 Euro verbunden.

Preisverleihung 2012